aus dem tagebuch eines alten bikers 35

licht am ende vom tunnel… ja, so könnte man es nennen! morgens, da ist es schon recht hell, zwar noch lange nicht sonnig oder klar, aber deutlich heller als in den letzten wochen, und abends, da ist es noch immer irgendwie hell, manchmal, da sind sogar noch sonnenflecken zu erkennen, also wolkenlose stellen…

das klingt doch irgendwie nach “der frühling kommt”… irgendwie in der art jedenfalls klingt es… und irgendwie regt das die endorphin-produktion an, es kommen schon langsam die ersten gedanken, was noch alles zu tun ist, bis wirklich die ersten längeren fahrten gemacht werden können…

kennzeichen bei der versicherung abholen, das übliche service mit öl- und filterwechsel, neue kerzen braucht die fat lady auch und der tank? ja, der sollte noch voll sein… und hoffentlich lebt die bakterie noch, daß der sechszylinder auch anspringen kann… und wird noch ausreichend luft in den reifen sein, daß ich zumindest noch irgendwie aus der garage rollen und zur tankstelle fahren kann oder muß ich mir wegen eines transportablen kleinkompressors gedanken machen? oder könnte der onboard-kompressor der wing reichen? sollte er zwar eigentlich, aber was ist, wenn die bakterie nicht tut oder… dabei kann eigentlich nicht viel sein, ist ja eine honda…

klar, die magna kann man notfalls anschieben und wenn der choke gezogen ist, sollte ihr “kleiner” V4 auch anspringen und laufen bleiben, aber der große sechser, der kann ganz schön zickig sein… obwohl… okay, sie steht jetzt gute zwei monate ohne je einen handgriff getan zu haben und andere wiederum pilgern beinahe jedes wochenende in die garage und pfriemeln irgendwas an ihren bikes, ich stell’s einfach ab, nehm’ das kennzeichen runter und das war’s dann für ein paar wochen… okay, es sind sogar schon ein paar monate, aber trotzdem sollte alles funktionieren, oder?

und dann wär da noch der patch, der zum aufnähen bereit liegt… und die bleche vom vorjahr, die zu montieren sind… und die neuen pins, die sich so über den winter angesammelt haben… und der helm gehört auch noch geputzt, eigentlich alle beide, innen und außen… futter rausnehmen, waschen, trocknen, was ja auch einige zeit dauert, dann wieder zusammen bauen, visier, huch, da könnte vielleicht auch ein neues… oder könnte das alte noch seinen dienst tun? oder gleich einen neuen helm? und irgendwie wäre ein adapterkabel praktisch von der anlage zum helm… und sowieso… und sollte die kutte mal gewaschen werden oder ramponiert das das odeur von asphalt, dieselstinker und tankstelle? oder tun das echte biker einfach nicht?

und was ist, wenn… nein, das kann nicht sein, ich werd’ doch über die paar wochen nicht so viel zugenommen haben, daß mir die klamotten nimmer passen, oder? nicht wirklich… aber ich sollte vielleicht doch vorher noch mal probieren, ob… und wo die kalorien hocken, vielleicht bekomm’ ich die ja weg, wenn ich mir mal ein paar sportsendungen reinzieh’…

sch*******… und die stiefel sehen aus, da ist ja auch eine menge schrubberei nötig, bis der ganze dreck vom vorjahr und der staub vom winter wieder weg sind, dann imprägnieren und das ganze auf jeden fall noch bevor ich das kennzeichen abhole… und sowieso… irgendwie hab ich das gefühl, daß ich viel zu tun habe, bis die saison so richtig wieder anfangen kann, aber vielleicht ist bis dahin dann auch der letzte schneedreck von der straße verschwunden…

Author:

Im Herzen ein Motorradfahrer, der Zeit seines Lebens sich immer mit Motorrädern, ihren Fahrern und ihrem Denken auseinandergesetzt hat, frei nach dem Motto: Der Weg ist das Ziel! Entsprechend ist auch der Lebensinhalt ausgerichtet: Morgens schon als erstes die Goldwing im Sinn, dabei nicht alleine, denn auch meine Frau ist vom selben Schlag, eine Bikerin durch und durch...

4 thoughts on “aus dem tagebuch eines alten bikers 35”

  • Ja lieber Grazer, wer es halt im Winter nicht schafft, seine Sachen sauber in den Winterschlaf zu wiegeln, der muss im Frühling viel putzen und viel viel mehr, da ja der Dreck so richtig Zeit hatte, sich an allem fest zu saugen. Fast schon so wie der Winterspeck an deinen Hüften oder Bauch :-) Zum Glück kann ich ja behaupten, dass es garantiert nicht an meinen leckerne Kuchen liegt, dass sich der Winterspeck so gut an dir gehalten hat, denn dazu hättest du wohl noch ein paar Mal mehr auf Besuch kommen müssen. Aber dieses Wochenende gäbe es ja wieder ein nettes Event in unserer Gegend, vielleicht ist das mal wieder Grund um bei uns vorbei zu schauen und dazu gibt es ja noch einen netten Feiertag, da hast du sicher Zeit mit deinem holden Weib einen Ausritt zu machen, vielleicht spornt dich das ja auch an, das ganze Säuberungs- und Frühlingsbegrüßungsprogramm etwas flotter zu machen.

  • ach, halb so schlimm, bei der aktuellen wetterlage kann sowieso keiner mehr feststellen, ob der dreck neu oder vom vorjahr ist… und ich habe keinen winterspeck! das nennt man “bikerairbag”!!!

    übrigens, theoretisch, also sofern das wetter mitspielt, gibt es bei uns am see auch ein event, dessen besuch sich lohnen könnte…

  • Lieber Grazer, es geht ja nicht darum, dass andere feststellen, dass der Dreck vom Vorjahr ist, sondern dass du eindeutig länger schrubbst, wenn er so alt ist und ich glaube nicht, dass du bei dem Sauwetter so lange damit herum fährst, bist alles so eingeweicht ist, dass es von alleine runter geht – abgesehen davon, welcher Dreck geht schon freiwillig von alleine runter?

    So, so bei Euch gibt es ein Event, bei dem es sich lohnt dabei zu sein? Jetzt müsste man nur noch die anderen Eckdaten dazu wissen, damit man auch wirklich dabei sein kann – denk mal, es dreht sich da um die Feierlichkeiten rund um das Alter des Bikerairbags :-), oder?

  • du bist in jeder hinsicht im irrtum, gina!

    1.) bei genug feuchtigkeit von oben schwemmt es den vorjahresdreck locker weg, immerhin wurde er schon durch heurige schichten ersetzt…

    2.) nein, es ging nicht um das alter meines airbags, sondern um den bruzzeltag meiner holdlich angetrauten…

    4.) am 5. juni ist eine charity-fahrt mit der lebenshilfe, denke mal, daß es hörbranz ist… veranstalter ist der GWCA chapter vorarlberg, details siehe dazu http://www.gwca.at

    so, und jetzt verabschiede ich mich mal für ein paar wochen, es stehen diverse goldwing-treffen und sonstige abenteuertouren an…

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