Händlergepflogenheiten…

Mein „Lieblingsmotorradhändler“ hat mittlerweilen einige, sehr „liebenswerte“ Gepflogenheiten an den Tag gelegt, die mich ein bißchen zweifeln lassen…

Also, zuerst kaufte ich einen gebrauchten Großroller bei ihm, hatte auch Anfangs große Freude damit, doch nicht lange, und es traten die ersten Probleme auf: beim Einschlagen des Lenkers in einer Richtung kam es zu scheuernden Geräuschen. Fazit: Hin und richten lassen, was ja auch schnell geschah und damit die Zufriedenheit wieder herstellte…

Doch es kam, wie es kommen mußte: Die nächsten Probleme traten auf! Klar, die Helix war nicht mehr die neueste Kiste, aber eigentlich sollte sie recht problemlos sein, deswegen, so hat es mir auch mein Händler versichert, hab ich sie ja auch erstanden. Nur, jedesmal im Regen, wenn ich stehen bleiben mußte und dann wieder anfuhr, starb der Motor ab und wurde aber sofort wieder angerissen. Wenn das in einem Kreisverkehr geschieht, na dann ist Freude angesagt, sofern Du das auch überlebst!

Also, wieder hin und reklamieren. Drei Mal das Spielchen, mir wurde erklärt, der Vergaser sei gereinigt worden, neu eingestellt, ein neuer Kerzenschuh wäre montiert geworden, stand ja auch alles im Reparaturbericht, aber trotzdem, der Fehler wurde nicht gefunden, behoben natürlich auch nicht…

Eine Durchsicht brachte zutage, daß eigentlich nix geschehen war! Und, entgegen der naiven Ansicht des „Werkstättenmeisters“, daß ein Anreissen des Motors nicht zustande kommen könne, da die Helix ja eine Fliehkraftkupplung hat. benötigt aber auch eine Fliehkraftkupplung bedingt durch Massenträgheit und rotatorische Energie eine gewisse Zeit, um den Kraftschluß zwischen Antriebsstrang und Motor zu unterbrechen, also wurde der Motor sehr wohl wieder angerissen…

Jedenfalls, Sitzbank runter und mal genau inspizieren, wo überall herumgepfriemelt worden könnte… keine Schraube am Vergaser war angerührt worden, alles dreckig wie vor dem Werkstattbesuch! Und daß der Ansaugstutzen brüchig und porös war, ist auch niemandem aufgefallen. Und die Wasserspuren an der Zündbox auch nicht… und der fehlende Spritzschutz vom Hinterrad, der wurde auch nicht diagnostiziert…

Also, Grazer bastelt selbst einen Spritzschutz rein und siehe da, die Helix ist nun sogar „hochseetauglich“!

Okay, eine Helix ist kein gewöhnliches Gefährt, also wagen wir noch einen Versuch, die Helix hat den Händler ja nie mehr wieder gesehen, seither geht es ihr ja auch sehr gut, und kaufen wieder mal ein Motorrad dort, aber diesmal ein 0815-4711-Standartmotorrad…

Vier Monate später, die Benzinpumpe fällt aus, die Kiste steht mitten in der Lustenauer Pampas… Der Anruf beim Händler, um 17.55 Uhr, brahcte nur die lapidare Information, daß niemand mehr da sei, der helfen könne…

Der Pannendienst diagnostiziert, so wie auch ich, die tote Benzinpumpe. Nix geht mehr. Also kommt der sterbende Schwan auf den Anhänger und wird mit fremder Hilfe vom Sterbebett zum „Heiler“ gebracht…

Bei einem Telefonat am nächsten Morgen wird vereinbart, daß zuerst einmal der Defekt diagnostiziert wird (klar, er war ja schon bekannt…) und eine weitere Vorgehensweise dann telefonisch abgeklärt wird. Vorher wird keinerlei Reparatur durchgeführt!

Kein Anruf mehr, nix, keinerlei Kontakt…

Grazer wird sauer, donnert am nächsten Tag nach vollbrachtem Tagwerk zum „Lieblingshändler“ und erwartet ein Statement, was nun mit der schwarzen Schönheit los sei und warum es keine Kontaktaufnahme durch den Händler gegeben hat.

Statement gab es keines, nur die Fertigmeldung über eine nicht in Auftrag gegebene Reparatur und die Forderung, 110€ zu löhnen…

Grazers Hals schwillt an, seine Stimme erhebt sich…

Fluchartig entschwindet der Verkäufer mit den Worten „Ich red mal mit dem Werkstättenmeister“…

Panik im Gesicht des Verkäufers, als er wiederkehrt und vorsichtig verkündet, die Reparatur ginge auf Kulanz!

„Egal, wie ihr das nennt, von mir aus auch „Fritz“ oder „Sepp“, ich gab keinen Auftrag und jetzt fahr ich mit der Ville wieder heim, fertig!“ Grazer steigt in die Rüstung und entschwindet…

Das Pumpenupdate, damit die Kontakte, die ja der Werkstättenmeister angeblich gereinigt hat, nicht wieder so schnell abbrennen, soll nachgerüstet werden… einfach eine kleine Löschdiode, die übermäßige Funkenbildung vermeidet, wird parallel zu den Kontakten eingelötet… und logischerweise wird dabei die Pumpe zerlegt…

Wer hat denn wirklich welche Kontakte gereinigt? Nach der Kraterlandschaft, die garantiert nicht schon nach 200km wieder vorhanden sein kann, war es jedenfalls nicht diese Pumpe, die „repariert“ wurde… und vor allem, welches Heinzelmännchen war denn an dieser Pumpe dran? Denn ein einfacher Mechaniker hätte garantiert Arbeitsspuren hinterlassen…

Nächsten Monat ist die Garantiezeit zu Ende, dann braucht auch Violet nicht mehr zu diesem Schänder! Selbst ist der Grazer…

Sonst noch Geschichten über Motorrad- oder gar Autohändler??? Ich hätte da noch einige…

 Fazit: Kein Händler wird mir so schnell wieder was verkaufen, womit ich fahren könnte… da vertraue ich noch eher südländischen Neoösterreichern als einem offiziellen und staatlich anerkannten Betrüger…

Author:

Im Herzen ein Motorradfahrer, der Zeit seines Lebens sich immer mit Motorrädern, ihren Fahrern und ihrem Denken auseinandergesetzt hat, frei nach dem Motto: Der Weg ist das Ziel! Entsprechend ist auch der Lebensinhalt ausgerichtet: Morgens schon als erstes die Goldwing im Sinn, dabei nicht alleine, denn auch meine Frau ist vom selben Schlag, eine Bikerin durch und durch...

5 thoughts on “Händlergepflogenheiten…”

  • Ich glaub ich weiss deinen Liebling zu kennen. Ähnliches ist mir auch schon ergangen beim grössten offiziellen Betrüger im Lande…

  • so, ich war jetzt kürzlich bei dem händler meines mißtrauens und hab ihn mit einem „nachrüstsatz“ für die bezinpumpe beglückt…

    mir fällt auf, daß viele händler, mechaniker und auch werkstättenmeister sich mit den motorrädern, die sie da in die finger bekommen, überhaupt nicht auseinander setzen, ja nicht einmal die „macken“ der von ihnen vertriebenen bikes sind ihnen geläufig! sie wissen grad mal mit viel glück, daß ein spezieller motorradtyp für einen speziellen mangel bekannt ist, aber über abhilfemaßnahmen sind sie absolut uninformiert… dabei gibt es in zeiten, wo internet immer und überall verfügbar ist, keine hexerei, informationen zusammen zu tragen und zu verwerten…

    ich würde dahingehend fast behaupten, es geht nicht mehr ums motorrad, sondern rein nur mehr ums abkassieren! nur ganz wenige werkstätten identifizieren sich mit ihren werken… alle anderen sind nur an der kohle von uns käufern interessiert!

    SCHANDE ÜBER SIE!!!

  • Stimmt irgendwie – leider.
    Ist aber in jeder Branche so, dass das Personal ausstirbt, das mit Herz bei einer Sache ist :(

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