Natürliche Auslese unter Autofahrern

Klingt zwar etwas eigenartig, wenn ein eingefleischter Biker über die natürliche Auslese unter den Autofahrern schreibt, aber als Aussenstehender kann man doch einige offenbar natürliche Ausleseverfahren beobachten, mit deren Hilfe sich die Autofahrerpopulation in einem einigermaßen erträglichen Rahmen hält.

Da wäre zuerst einmal die sogenannte oder auch “Baumauslese”, welche auf ein recht einfaches, ökologisches Prinzip rückführbar ist. Dazu wird nur eine lange, gerade Asphaltbahn mit einem seitlich daneben angeordnetem Baum benötigt. Über kurz oder lang wird dann dieser Baum einem Autofahrer, der sich auf diesem Asphaltband bewegt, in die Bewegungsrichtung springen und damit eine Baum-Autofahrer-Kollision verursachen. Diese Kollision endet im Regelfall lethal für das Auto des Autofahrers, im selteneren Fall für den Baum, sofern dieser nicht rechtzeitig wieder an seinen Ursprungsplatz zurückkehren kann, leider ebenfalls.

Als weiteres, natürliches Ausleseverfahren kann auch die Kurven-Auslese angesehen werden. Dabei wird ein Asphaltband, welches nicht gerade, sondern in einer Kurve, deren Richtung grundsätzlich egal ist, benötigt. Über einen etwas längeren Beobachtungszeitraum hinweg wird auch in dieser sogenannten Kurve eine Auslese zu sehen sein, welche auf dem physikalischen Prinzip der Zentrifugalkraft und des Reibungsabbruchs basiert. Dabei kommt es beim Überschreiten einer physikalisch und meteorologisch begrenzten Zentrifugalkraft, welche mit einem plötzlichen Reibungsabbruch einher geht, zu einem tangentialen Verlassen des Autos samt Autofahrers des in einer Kurve verlaufenden Asphaltbandes. Dieses Verlassen endet auch des öfteren lethal, entweder nur für das Auto oder auch für Auto und Autofahrer.

Seltener, aber immer noch häufig genug, kann auch eine zu nahe Annäherung einer oder mehrerer Autofahrer beobachtet werden. Diese Annäherung, welche ebenfalls in irgendeiner Form lethal endet, kann auf die Massenanziehungskraft bewegter Massen zurück geführt werden.

Sehr selten ist die Auslese durch Anpöbeln zu beobachten. Dabei pöbelt ein garantiert unschuldiger Autofahrer im Regelfall einen garantiert bösen, aber sinnlos gefährdeten Biker an, manchmal kommt es auch zu einem unflätigen Beschimpfen oder gar zu einer tätlichen Auseinandersetzung, welche auf Grund der Basisausführung eines Bikers mit schwerer Sicherheitskleidung im Regelfall zu einem physikalischen Schaden des Autofahrers führt. Dabei werden meist südländisch anmutende Autofahrer von inneralpin vorkommenden Bikern zur Strecke gebracht, wobei gerade diese Autofahrer sehr häufig den Fehler begehen, mit Messern zu einer Schiesserei zu kommen, oder wie in der Regel beobachtet werden kann, ohne Rüstung an einer Schlägerei teilnehmen zu wünschen. Dieses absurde Verhalten läßt sich mit der biologisch begründeten, verschobenen Rechtswahrnehmung des Kräftegleichgewichts südländischer Autofahrer begründen.

Damit wäre nun ein Basiswissen über die natürliche Auslese unter den Autofahrern gegeben und ich widme mich wieder meiner Lieblingsbeschäftigung, dem Biken…

Author:

Im Herzen ein Motorradfahrer, der Zeit seines Lebens sich immer mit Motorrädern, ihren Fahrern und ihrem Denken auseinandergesetzt hat, frei nach dem Motto: Der Weg ist das Ziel! Entsprechend ist auch der Lebensinhalt ausgerichtet: Morgens schon als erstes die Goldwing im Sinn, dabei nicht alleine, denn auch meine Frau ist vom selben Schlag, eine Bikerin durch und durch...

12 thoughts on “Natürliche Auslese unter Autofahrern”

  • Nun ja, und die etwas weniger natürliche Auslese ist wahrscheinlich die Erhöhung des Diesels, oder wie?

  • Liebe Gina,

    Treibstoffpreise reduzieren vielleicht die Kilometerleistung, aber keineswegs begünstigen sie diese Auslese, im Gegenteil, die Lautstärke des Kraftfahrzeugslenkermotzens wird erhöht, egal, ob Biker oder Autofahrer…

    Wie heißt es so schön? Alle wollen zurück zur Natur, aber keiner zu Fuß…

  • Lieber Grazer,

    das stimmt nicht so ganz. Es gibt auch welche, die nicht nur motzen, sondern auf ein etwas günstigeres Gefährt umsteigen und damit so gar mehr als nur kleine Strecken fahren, nur um die Treibstoffkosten niedriger zu halten. Und wiederum andere steigen auf TTS oder Öffis um oder tun sich mit anderen Artgenossen zusammen, füllen das Auto mit der höchst zugelassenen Personenzahl. Somit ist es nicht so eine gravierende Auslese, wie bei deinem ersten Beispiel – und es wird dabei viel weniger Blut vergossen, aber es ist doch eine Auslese!

  • Liebe Gina,

    daß sogenannte oder auch Fahrgemeinschaften zur Auslese beitragen, gebe ich gerne zu. Immerhin ist dadurch die Trefferquote bei der “Baumauslese” mittlerweile um ein Vierfaches gestiegen, seit mehr als nur einer im Auto sitzen…

  • Lieber Grazer,

    bei deiner Auslese hast du nur eines nicht bedacht:
    1. erwischt es leider in solchen Fällen meistens die Falschen! (Wie sämtliche Unfälle der letzten Zeit gezeigt haben.)
    2. sollte man es gescheiter weise besser lassen, über solche Dinge zu scherzen, weil vielleicht ist man selber auch einmal davon betroffen.
    3. kann man nur hoffen, dass es niemanden auf dieser Welt gibt, der einem so etwas wünscht!

    Wünsch dir trotzdem all Zeit eine gute Fahrt – egal ob mit Auto oder Bike.
    Liebe Grüße!

  • Liebe Gina,

    die von Dir angeführten Punkte habe ich sehr wohl bedacht. Da ich aber keineswegs schulmeisterlich bei den Lesern ankommen möchte, habe ich versucht, die Problematik der heutigen Mobilität in Zusammenhang mit der verminderten geistigen Zurechnungsfähigkeit so mancher mobilen Zeitgenossen in etwas humorig-zynischer Art und Weise bildhaft und für alle verständlich zu formulieren.

    Aktuell liegen mir zur Zeit wieder einmal vermehrt unbeleuchtete Radfahrer und Mopedfahrer ohne funktionierender Beleuchtung sowie so manche hirnlose Autofahrer am Herzen. Sieh Dich doch mal um, wieviele Idioten heutzutage abends ohne Licht am Rad, Mofa, PKW oder gar LKW unterwegs sind! Oder lies Montags mal die Tageszeitungen durch, wieviele Tote fordert jedes Wochenende? Viele sterben dabei einen völlig sinnlosen Tod, der durch nichts zu rechtfertigen ist…

    Eigentlich ein trauriger Anlaß zu einer Diskussion, oder???

    Alles Liebe und Gute für Euer “Aus-Zwei-mach-Eins”-Aktion und möglichst lange griffigen Asphalt unter Euren und meinen Reifen!!!

  • Hm, da stellt sich mir nur die Frage: Hast du noch nie zu diesen Idioten gehört, die ohn eLicht unterwegs waren? Oder hast du noch nie vergessen zu blinken, wenn du irgendwo abgebogen bist? Hast du von Anbeginn deines Lebens im Straßenverkehr alles richtig gemacht oder hattest du auch einmal eine Zeit, in der du der Meinung warst, dass du mega uncool bist, wenn du dich an die Regeln hälst?

  • Liebe Gina,

    seit ich den sogenannten oder auch rosa Zettel mein eigen nennen darf, wird nach Loslassen des Zündschlüssels im nächsten Griff das Abblendlicht eingeschaltet. Reine Gewohnheit. Und demzufolge habe ich bis dato noch nie vergessen, das Licht einzuschalten. Klar halte ich mich auch nicht immer an die Regeln, vor allem in Sachen Geschwindigkeitslimits, aber ich versuche das ganze so zu gestalten, daß möglichst niemand zu schaden kommt. Natürlich, wenn gerade in dem Augenblick, wo ich beim verbotenen Überholen auf einer Geraden, auf der mir niemand entgegen kommt und wo gerade absolute Windstille herrscht, ein Meteorit den Hohlraumschutz (= Sturzhelm) zertrümmert, dann dürfte auch der von mir gerade überholte etwas in Bedrängnis geraten. Okay, Du hast Recht, an die Möglichkeit einer solchen Situation habe ich noch nie gedacht und werde sie also in Hinkunft ebenfalls beim Beginn eines etwaigen Gedankens an einen Überholvorgang in Betracht ziehen und nach dem Schulterblick noch einen Blick nach oben einlegen, okay so?

    Ach ja, ich bin uncool, weil es mir grundsätzlich zuviel Anstrengung bedürfte, “COOL” sein zu wollen…

  • Für den Blick nach oben, musst du dir wohl oder übel ein Auto ohne Dach oder mit Dachfenster kaufen!

    Und was war in der Zeit vor dem rosa Scheinchen? Warst du da auch so brav wie jetzt? :-) Wer glaubt wir selig!

  • *lach

    Liebe Gina, ich stamme noch aus einer Zeit, wo Mopeds mit 40 Sachen beschränkt waren und bin in einer Großstadt aufgewachsen, ich glaub, da sieht die Sache etwas ganz viel anders aus als auf dem Land, oder meinst nicht???

    Damals kostete einmal mit dem Rad am Gehsteig erwischt werden dezent 20 Schilling, das war für mich das Taschengeld für eine Woche, da riskierst es nicht, weil erwischt wurdest Du! Und bei den Mopeds gab es regelrechte Razzien, was meinst Du, wie oft in der Woche so eine Vespa PK umgebaut wurde? Und ich hatte definitiv besseres zu tun, also fuhr ich Puch und nicht die ollen Cola-Dosen aus Italienien…

  • Ich glaube, dass zu deiner Zeit auch keine Helmpflich war usw. – die Verkehrsregeln wurden viel viel strenger über die Jahre und man muss sich an viel mehr halten, als zu deiner Jugendzeit, abgesehen davon, wie konnte man sich am Gehsteig mit dem Fahrrad erwischen lassen, wenn es zum größten Teil noch keinen Gesteig gab? Weiters stellt sich mir auch die Frage, wie man was falsch machen kann, wenn niemand sagt, dass dies falsch ist?

  • Liebe Gina, auch zu meiner Jzgendzeit gab es schon die Helmpflicht für einspurige Kraftfahrzeuge, so alt bin ich nun auch wieder nicht. Und, mit ein bißchen Phantasie und Einfühlungsvermögen könnte man meinem Nick entnehmen, daß ich ja vielleicht nicht irgendwo abseits jeglicher Zivilisation oder Kultivierungsversuche Gesamtösterreichischer Missionare aufgewachsen sein könnte, sondern vielleicht sogar in einer etwas größerne Stadt, vielleicht sogar mit Straßenbahn und anderem störenden Gerümpel und vielen Pensionisten… und mit noch mehr Phantasie könnte man dann behaupten, ich wäre vielleicht sogar in Graz geboren…

    Und meines Wissens nach gibt es in Graz schon seit sicher 500 Jahren Gehsteige…

    Und was Deine Frage anlangt, wieso muß man alles sagen, wenn es irgendwo geschrieben steht??? Sollte es nicht des Bürgers Pflicht sein, sich darüber selbstständig zu informieren, was erlaubt ist und was nicht??? So mal als Denkanstoß zur Lösungsfindung…

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