Natürliche Auslese unter Radfahrern

Aus gegebenem Anlaß und logischerweise auch als dritter Teil der Natürliche-Auslese-Trilogie ist es nun an der Zeit, daß ich mich auch den technisch minderbemittelten Spezies der Radfahrer widme. Ob diese nun auch noch in anderer Weise als in ihrer technischen Ausstattung als minderbemittelt anzusehen sind, sei jedem selbst überlassen.

Gerade jetzt, in der Zeit des ewigen Nebels und der diesigen Lichtverhältnisse, kommt es vermehrt zu einer Auslese unter den sogenannten oder auch Radfahrern, oft auch als WKV-Fanatikern bekannt. Dabei bezieht sich die Abkürzung „WKV“ auf ihr Fortbewegungsmittel, dem WadenKrampfVehikel.

In ihrer optischen Erscheinung ähneln Radfahrer sehr stark den Bikern, daher kommt es auch, daß sich manche Radfahrer als „Biker“ bezeichnen, wobei sie durch das Fehlen einer vollausgestatteten Beleuchtung sehr leicht von wahren Bikern zu unterscheiden sind. Weiters verwenden Radfahrer gerne Styropor-Schalen als Hohlraumschutz und plazieren diese Schalen, die gerne im Lebensmittelhandel zu Verwahrung toter Hühnerbeine verwendet werden, auf ihrem Helmhalter, im Allgemeinen als Kopf bezeichnet.

Besonders gut ist abends oder nachts ihr Verhalten zur Förderung der natürlichen Auslese zu beobachten: Sie bewegen sich vorzugsweise in dukle Tarnkleidung gehüllt und ohne optische Zusatzhilfsmittel wie Fahrradlampen oder ähnlichem auf Asphaltbändern, die auch gerne von LKW’s, PKW’s und Bikern zur Fortbewegung genutz werden. Dabei kommt ess dann zu den noch näher zu bestimmenden Ausleseverfahren.

Die Flugauslese

Kommt es nun zu einem physikalisch-mechanischem Kontakt zwischen einem Fahrradfahrer und einem Blechkonservenbenutzer, so wird durch die schlagartige Beschleunigun von nahezu Stillstand auf nahezu radarstrafverfolgungswürdiger Konservengeschwindigkeit zu einem Ablösen der Fahrradräder vom Asphaltband und einem damit einhergehenden Trennen des hohlraumschutztragenden WKF-Fans. Kurz darauf verbindet die Newton’sche Schwerkraft das Asphaltband mit dem WKV-Fan, wobei diese Verbindung auf Grund ihres ebenfalls schlagartigen Einsetzens sehr oft zu einer lethalen Verbindung wird, welche dann mit Schaufel und Lobgesängen abseits von Asphaltbändern würdevoll gefeiert wird. Seltener wird der WKV-Fan nach dem Aufschlag in Gips gebettet zur öffentlichen Verehrung in Form von Steinigung freigegeben.

Die Ketchupauslese

Findet diese Begegnung nun zwischen einem fahrradfahrendem Radfahrer und einem LKW-fahrenden LKW-Fahrer statt, so kommt es eher selten zu einem Ablösen der Fahrradräder vom Asphalt, sondern öfter zu einem zusätzlichen Radaufkommen am Knochenbau des fahrradfahrenden Radfahrers durch das Überrolltwerden durch die sehr oft an einem LKW anzutreffenden LKW-Räder. Das Ergebnis dieses erhöhten Radaufkommens ähnelt sehr der Optik eines von einem germanischen Bundesbürger in Ermangelung der österreichischen Sitten mit Tomatenketchup verunzierten Schweinsschnitzel nach Wiener Art und ist nicht gerade als erquickender Anblick zu bezeichnen.

Die Lederhandschuhauslese

Bei einem Aufeinandertreffen von fahrradfahrenden „Bikern“ und wahren Bikern, welche den Erhalt eines Kratzers auf ihrem Bike, hervorgerufen durch unbeleuchtete Ausfallenden Fahrradrädertragender Rahmenteile, wahrhaft herzlich mit den Radfahrern feiern wollen, kommt es sehr häufig zu einem physikalisch-mechanischem Kontakt zwischen dem Genick des fahrradfahrenden „Bikers“ und dem Lederhandschuh des wahren Bikers. Dabei ist das Genick sehr selten in der Lage, die freudige Energie der freundschaftlichen Kontaktaufnahme aufzunehmen, worauf es seine mechanische Festigkeit verliert und damit der Helmhalter des fahrradfahrenden „Bikers“ in Folge dessen auch seine angestammte Position auf den Schultern verliert. Diese Kontaktaufnahme endet sehr häufig ebenfalls lethal, was aber nicht dem wahren Biker angelastet werden kann. Vielleicht kommt aber auch von diesem Ausleseverfahren die Wortkombination „kopflos fahren“…

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Im Herzen ein Motorradfahrer, der Zeit seines Lebens sich immer mit Motorrädern, ihren Fahrern und ihrem Denken auseinandergesetzt hat, frei nach dem Motto: Der Weg ist das Ziel! Entsprechend ist auch der Lebensinhalt ausgerichtet: Morgens schon als erstes die Goldwing im Sinn, dabei nicht alleine, denn auch meine Frau ist vom selben Schlag, eine Bikerin durch und durch...

8 thoughts on “Natürliche Auslese unter Radfahrern”

  • Nur mal so als Info, damit es irgendwann mal nicht mehr so auffällt, dass du nicht aus dieser Ecke stammst. Hier zu lande nennt man deine WKV – Fahrer, TTS – Fahrer genannt werden.

    Grüße :-)

  • Liebe Gina, da kannst Du wieder mal erkennen, wie höflich ich als Großstadtindianer erzogen wurde, TTS hätt‘ ich auch gewußt, aber WKV klingt irgendwie höflicher, oder nicht? ;)

  • Na ja, man könnte dies auch anders deuten, Du willst Dich uns einfach nicht anpassen!

  • Find ich zwar nicht, aber man könnte das Ganze auch anders benennen: „Mann tut alles um aus dem Rahmen zu fallen!“

    Gefällt dir diese Variante besser?

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