tagebuch eines alten bikers 8

sauwetter, drei wochen lang mehr oder weniger nur regen… und gegen urlaubsende hin soll es wieder schön werden!

eh klar, wenn der urlaub vorbei ist, kommt die sonne raus! sonst wär’s ja direkt langweilig geworden…

na, was machst da? ganz einfach: ich geh’ GW-clubabend und meine frau sitzt am pc und surft… ich hab spaß und sie ihre ruhe! und was kommt dabei raus?

drei tage kurzurlaub im schwarzwald!

logisch, oder? wir haben ja keinen bregenzer wald vor der haustür, keine berge, keine pässe, nix… wurscht (da ist es wieder…), hauptsache, es ist ruhe und man(n) kann einige km am bike abspulen, wird schon nicht schlimm werden, maximal spaß könnte drohen!

also, böcke gesattelt, navi gefüttert und los geht’s… nur daß uns das mistding von navi irgendwie durch die pampas leitet, bis dann irgendwann nicht einmal mehr asphalt existiert und die piste zu schmal ist, um eine wing zu wenden… doch plötzlich taucht im regen asphalt auf, zuerst spärlich, dann immer häufiger bis zuletzt eine geschlossene asphaltdecke, die meiner wing wieder richtigen halt bietet und dann die ersten anzeichen von zivilisation in form von geschwindigkeitsbegrenzungen und freilaufenden rindviechern zum vorschein kommen…

ist er das, der schwarzwald, oder auf neudeutsch “black forest”??? scheint fast so! denn es gibt hier nicht mehr nur geländewagen und traktoren, sondern sogar motorräder, die offenbar aus der heutigen zeit stammen und zu 70% aus kunststoff bestehen… wow, die zivilisation hat uns wieder!

im nachhinein erfahre ich, daß mein navi mangels routingunterstützung uns hinterquerrücks durch die deutsche pampas gelotst hat, damit wir nach ansicht der winCE- und navigon-programmierer auch abenteuerurlaub machen können, weil der weg von der anderen seite her kommend wäre nämlich auch heute schon durchgehend asphaltiert… jedenfalls, der erste eindruck vom berühmt-berüchtigten schwarzwald ließ das bild einer weniger als der bregenzer wald besiedelten gegend entstehen… ringsum nur landschaft, schön, aber irgendwie eintönig ruhig… doch das erwies sich sehr bald als irrtum!

gut, meine beste aller ehefrauen hatte schon im vorfeld zu einem tourenguide mit deutschkenntnissen kontakt aufgenommen, sodaß wir im grunde genommen ja nicht so ganz allein da stehen würden, also machten wir uns auf den weg zu Conny’s Bikertreff, um unseren guide Mampfi kennen zu lernen.

tja, und es kam, wie es kommen mußte: mampfi war grad nicht abkömmlich, aber einem natürlichen bedürfnis folgend ließen wir uns bei einheimischen am tisch nieder… hausmannskost und bier taten das übliche und kaum daß wir uns versahen, waren wir mitten in der runde… und drohten spaß zu haben! und mampfi stieß zu uns, führte mit uns ein paar benzingespräche (endlich ein thema, bei dem ich mitreden konnte!) und lud uns für den nächsten tag zu einer ausfahrt nach ketsch zum goldwing-treffen ein…

tja, und am nächsten morgen (nein, weder lederallergie, haarwurzelentzündung noch hohlraumsausen hatten wir!) wurden dann mal die bikes, insgesamt vier wings und eine magna, startklar gemacht und ab ging’s… schwarzwald, oder auch “black forest”, wir kommen!

rumpelpiste (vielleicht suche ich mir eine offroad-wing???), serpentinen und dann…

die schwarzwaldhochstraße! ein traum! du meinst, du bist in kanada, weil ringsum ist ja wirklich kana da… dafür panorama ohne ende, sanfte kuppen, weit geschwungene kurven, ein paradies zum cruisen und atmen! und dann erst das rheinvorland… und in weiterer folge ketsch und die winger… menschenskind, ich dachte, ich wär abgekratzt und hätte des teufels werbegeschenk erhalten, so höllisch schön war’s! und abends dann die gemütliche heimfahrt am mummelsee vorbei und wieder die hochstraße… und danach der gemütliche ausklang an der bar, mit neuen freunden und lustigen erzählungen…

tja… und in zukunft, das ist fix, macht meine frau die urlaubsplanung und ich den kartenleser, das navi ist wirklich nur mehr show für andere… denn, wenn eine bikerin den urlaub plant, dann kann der biker nur mehr hoffen, daß der pils-muskel auch den spaß verträgt, der dabei drohen kann!

Author:

Im Herzen ein Motorradfahrer, der Zeit seines Lebens sich immer mit Motorrädern, ihren Fahrern und ihrem Denken auseinandergesetzt hat, frei nach dem Motto: Der Weg ist das Ziel! Entsprechend ist auch der Lebensinhalt ausgerichtet: Morgens schon als erstes die Goldwing im Sinn, dabei nicht alleine, denn auch meine Frau ist vom selben Schlag, eine Bikerin durch und durch...

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