Was im in einer riesigen Werbe-Hysterie beworben wurde sind 64 Bit Systeme, CPUs welche sehr hohe Leistungen versprechen. Sehen wir uns einmal an, worum es sich bei diesem Wahn eigentlich dreht:
Alle Adresswerte die durch die CPU wandern sind 64 Bit breit, anstelle von 32 Bit, was deren Speicherbelegung verdoppelt. Aus diesem Grund müssen doppelt so viele Bytes zwischen Caches und Prozessor belegt werden. Andererseits bringen wir auch mehr Daten in einer Instruktion unter – sofern diese das volle 64 Bit Spektrum zu nutzen weiss.
Mit anderen Worten, ohne spezielle Programme ist die 64er CPU eine lahme Krücke? Ganz und gar nicht.
CPUs mit 64 Bit Aufweitung weisen eine doppelte Zahl von allgemeinen Registern auf, was den vorher genannten Nachteil auszugleichen versucht. Prozessorregister waren in der Vergangenheit schon immer knapp. Durch die geringeren Datenbewegungen ergibt sich ein Geschwindigkeitsvorteil von etwa 25 bis 30%.
Der wirklich fette Vorteil ist, wenn man Datenmengen im Gigabyte-Bereich verarbeiten muss: Zugriffsberechnungen mit 32 Bit Differenzen zu Basisadressen. Da alle Betriebssysteme das File-Mapping, das Einbinden von Daten auf der Festplatte in den Hauptspeicher unterstützen kann man – anstelle von stückweiser Abarbeitung faktisch die gesamte Festplatte für den Direktzugriff eingebettet werden. Hilfsfunktionen mit Dateizeigern entfallen komplett und degenerieren zu einfachen ALU-Operationen.
Fazit: 64 Bit CPUs sind – sofern die Anwendungen diese ausnützen – eine nette Sache, wenn es um grosse Datenmengen geht, wie im Falle von Datenbanken und Videobearbeitung. Für den Hausgebrauch erscheinen sie im Moment jedoch vollkommen überdimensioniert. (Spiele und Windows XP bilden die Ausnahme.)