Suizid mal anders

Nun ist es offiziell, dass es ein paar Wahnsinnige gibt, die ihr Root-Filesystem auf BTRFS umgestellt haben. Also warum nicht die Stunts selbst auch mal machen?

Geht ja in der Theorie ganz einfach: Linux Live-CD einwerfen, Linux-Partitionen mounten und die Dinger einpacken – am Besten mit den zugehörigen Berechtigungen, denn sonst ist alles im Eimer. Danach geht es drum die schon viel zu kleine Windows Partition zu vergrößern und eben noch kurz auf BTRFS zu migrieren. So die Theorie.

In der Praxis klappt es eigentlich ganz gut, bis zu dem Teil mit dem Anpassen der Partitionen – oder genauer gesagt klappte so ziemlich nichts auf Anhieb. Aber beginnen wir einmal beim Anfang, wie es alle Berichte tun sollten. Zum Arbeiten verwende ich das kleine ‚Rescue-Me‘ USB Image von Chris Mason. Ein Arch-Linux Image, welches BTRFS kann und die wichtigsten Tools schon mitbringt.

Dadurch dass die Platten ja nicht in Verwendung sind, kann ich sie ohne Probleme mounten und einpacken. Dann folgt ein Reboot mit der Acronis Disk-Director CD, welcher leider fehlschlägt. Es muss wohl an der ATI Graphikkarte liegen, dass es nicht klappt. Also ab ins Windows, Acronis direkt installiert und angefangen, die Partitionen in Form zu klopfen. Dies ist ja an sich relativ einfach, nur sollte man dabei daran denken, dass GRUB im MBR parkt und seine Konfigurationen von der /boot Partition lesen möchte.

Mit einem ‚Na klasse‘ stehe ich vor einem nicht mehr selbst bootendem System und werfe wieder den Rescue-Me Stick ins Rennen, welcher ebenfalls mit GRUB ausgestattet ist. Auf der GRUB-Shell lässt sich die Problematik durch die Verwendung von „chainloader +1“ umschiffen. Windows booted und Acronis darf arbeiten.

Nachdem nun dieser Teil überstanden ist, habe ich ein bestehendes Backup nebst einer Festplatte, die es mit BTRFS einzurichten gilt. Eine Kleinigkeit, die vom Live-USB Stick in Kürze gemacht ist. Auf die gemounteten und frischen Subvolumes der BTRFS Partition lässt sich nun das alte Linux-Backup auspacken und bei Bedarf noch – so wie ich es tat – splitten. Meine Log-Files sind ab Heute auf einer no-exec Subvolume untergebracht.

Abschließend wird dann nur noch die /etc/fstab angepasst und der rootflags-Parameter in der GRUB Konfigurarion gesetzt und rebooted und dieser Eintrag geschrieben, damit man es zumindest irgendwo dokumentiert hat, wenn man sich fragt, was man diesmal wieder verbockt hat…

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