Nun, mittlerweilen schreiben wir das Jahr 2008 nC… Und tonnenweise landen wieder einmal gute Vorsätze im geistigen Nirvana. Im Mülleimer klingt mir etwas zu hart, aber „geistiges Nirvana“, das klingt schon etwas niveauvoller, irgendwie philosophisch, oder nicht?

Was hat es nun mit den vielen, guten Vorsätzen so auf sich? Und, wenn ich mal so dezent einen Kollegen zitieren darf, welche Vorsätze habe ich für 2008?

Naja, also, die Sache mit den Vorsätzen… Was in drei Teufels Namen nehmen sich denn die Leute vor? Daß sie aufhören würden zu rauchen, oder nix mehr trinken oder… Das mit dem Rauchen, das mag ja gehen, aber das mit dem Trinken, neee, das funktioniert doch nie! Schon allein die Tatsache, daß der Mensch pro Tag mindestens 1 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen soll, das verhindert diesen Vorsatz! Oder sollte es vielleicht heißen, ab 1.1.2008 trinkt da jemand keinen Allohol mehr? Und wie will er dann seinen Kadaver konservieren? Dann müsste er ja mit Rauchen beginnen, damit der Kadaver wenigstens in Teer konserviert wird…

Und dann? Okay, da schafft es tatsächlich einer, weder zu rauchen noch Allohol zu vernichten. Gut. Bewundernswert. Freut mich für ihn! Aber ist da wirklich der Jahreswechsel der wahre Anlaß? Warum hat er denn nicht schon zu Allerheiligen oder gar zu Ostern damit begonnen? Oder was hat ihm der Arzt beim letzten Besuch ins Ohr geflüstert?

Nix da, Rauchen, Saufen und so, das gilt nicht als „guter Vorsatz“! Das ist nur reine Augenauswischerei! Einfach ein Vorwand, um in der Gesellschaft als „kleiner Held“ dazustehen, in Wirklichkeit ist da irgendwo Egoismus dahinter…

Meine Vorsätze? Ich habe keine! Wenn, dann würde ich mir Sachen vornehmen, wo ich jetzt schon weiß, daß ich das nie machen könnte… Ich würde nicht nur mich, auch alle anderen belügen und vielleicht heimlich am Klo rauchen… und im Garten hinterm Haus Abends noch schnell ein Bierchen zwitschern oder einen Whiskey in mich rein schütten. Wär doch schad um den Whiskey…

Neee, Ihr Lieben, nicht mit mir! Da verzichte ich gerne auf den Moment des „kleinen Helden“, den gönn‘ ich anderen! Und die verdienen es vielleicht mehr als ich…

Wie wär’s mit „Liebevoller zur eigenen Frau sein“? Wozu? Ich liebe sie so wie sie ist, wie sie sein wird und ich werd sie nach wie vor so behandeln, wie es mir in den Sinn kommt… so liebevoll, wie ich mit meinen Metterschlingen im Bauch immer bin… Und hin und wieder mal Rosen mitbringen? Tiefkühlrosen von Yussuf, dem muslimisch-zugekifften Dealer, der Abends in allen Lokalen (außer im Hell’s Angels Clubheim) „Rosen? Wollen Rosen kaufen firr scheene Frau?“ plärrt?

Ach, wo kommen wir denn da hin? Ich bin Biker, meine Frau ist Bikerin und unsere Freunde zum Großteil auch… sowas wär doch lächerlich!!! Da polier ich ihr doch viel lieber die Auspuffrohre an ihrer Chopper und gravier ihr eine neue Plakette für ihre Lederhaut… das ist ehrlicher und persönlicher!

Neeee, Leutchens, ich hab keine Vorsätze! Und das einzig schöne am Jahreswechsel ist, daß demnächst der Frühling kommt und damit auch die neue Bike-Saison! Und damit die schönen Momente, wo ich auf irgendeinem Parkplatz in Irgendwo meine Frau verschwitzt in den Arm nehmen, küssen und ihr ein bezingetränktes „Ich liebe Dich“ ins Ohr flüstern kann…

 Und das ist kein Vorsatz, das ist Realität… für die Zukunft!